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Therapie des Chronisches Regionales Schmerz (Pain) Syndrom(CRPS) früher Morbus Sudeck

Ein CRPS ist eine schmerzhafte  Erkrankung der unteren oder oberen Extremität,  die zu Nervenschmerzen, Funktionsstörungen und vegetativer Dysregulation führt.  

 

Das CRPS kann nach einer Verletzung. wie z.B. bei einem Arbeits- oder Wegeunfall , oder nach einer Operation an einer Extremität entstehen. In einigen Fällen ist keine auslösende Ursache bekannt, oder ein schädigendes Ereignis ist nicht mehr erinnerlich.

Warum einige Patienten ein CRPS bekommen und andere nicht, ist noch nicht hinreichend bekannt.

Es scheinen genetische Faktoren aber auch psychische Faktoren eine Rolle für die Entstehung eines CRPS zu spielen. Gegenwärtig wird vermutet, dass durch erhöhte Freisetzungen  von Entzündungsstoffen aus  Nerven und Rückenmark eine Entzündungsreaktion an der betroffenen Extremität ausgelöst wird.     

 

Da ein CRPS zeitversetzt nach einem  Trauma oder einer Operation auftreten kann, zeigen sich manchmal die ersten Symptome im Rahmen einer Nachbehandlung z.B. in der Physio- oder Ergotherapie.

Diese Symptome sind ernst zunehmen ist und benötigen eine erneute ärztliche Abklärung.

Die Diagnose CRPS  wird anhand von Symptomen und Beschwerden sowie nach entsprechender körperlicher Untersuchung gestellt.  Röntgenbefunde beweisen kein CRPS, sondern schließen andere schmerzhafte Knochenerkrankungen aus. Eine oft im Röntgen festgestellte verminderte Knochenstruktur kann z.B.  auch nach einer längerer Ruhigstellung ( z.B. Gipsverband) auftreten.

Etwas empfindlicher ist in den ersten 6 Monaten die 3-Phasen Knochen Szintigraphie, die in vielen Fällen ein typisches Verteilungsmuster an den Extremitäten zeigen kann.  Aber auch ein unauffälliger Szintigraphiebefund schließt ein CRPS nicht aus.

Häufige Symptome und Beschwerden sind:

  • Einschießende blitzartige Schmerzen in Ruhe

  • Herabgesetzte Schmerzschwelle  mit Überempfindlichkeit

  • Eingeschränkte und schmerzhafte Beweglichkeit

  • Schwellungen  

  • Zittern (Tremor) 

  • Überwärmung

  • wechselnde Farbveränderungen von rötlich bis blau

  • Wachstumsveränderungen der Haut und/oder der Nägel

  • Kraftverlust

In seltenen  Fällen kann das CRPS  auch auf die andere Körperhälfte übergreifen

Einteilung des CRPS 

Man unterscheidet:

CRPS I  ( ohne Nervenschaden)

CRPS II ( mit Nervenschaden)

Hinweise auf eine mögliche funktionelle Nervenstörung sollten durch einen Neurologen untersucht werden 

Bei einigen oberflächlich liegenden Nerven an den Extremitäten kann die  Ultraschalluntersuchung auch strukturelle Nervenschäden feststellen.

 

Abhängig von der Hauttemperatur wird zwischen einem warmen und kaltem CRPS unterschieden. Dies ist wichtig, da sich auch die Behandlungen unterscheiden.

Ein CRPS  ist in vielen Fällen gut zu behandeln.  In einigen Fällen kann aber ein Restschaden verbleiben, der u.U.  zu einer Schwerbeschädigung führt.

Deshalb ist es für den Behandlungserfolg wichtig, das die Diagnose frühzeitig gestellt wird, um eine zügige und intensive Behandlung einzuleiten

Die Therapie steht auf  6 Säulen:

  •    Medikamentöse Schmerztherapie 

  •    Entlastende Hilfsmittel

  •    Nervenmodulation

  •    Ergotherapie, Spiegeltherapie, Gehirnübungen

  •    Lymphdrainage, Lymphtaping

  •    Psychotherapeutische Behandlung

Sollten die ambulanten Therapien nicht ausreichend sein, muss unter Umständen zur Erhöhung der

Therapiedichte und ggf. einer intravenösen Medikamententherapie eine stationäre Behandlung in einer geeigneten Schmerzklinik erfolgen.

Auch nach der Behandlung sind für einige Zeit regelmäßige Verlaufskontrollen notwendig,  um ein frühzeitiges Wiederaufflammen der Erkrankung rechtzeitig zu erkennen.  

 

Sollte bei Ihnen ein Arbeits- oder Wegeunfall vorliegen, sprechen Sie bitte vorab mit Ihrer Berufsgenossenschaft.

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